Bereits knapp unter der Oberfläche lauert angeblich die tödliche Gefahr. In ganz Niedersachsen liegt nach einer Meldung des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen, des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Landeskriminalamtes Niedersachsen der Boden voller gefährlicher Gegenstände beider Weltkriege. „Auch in alter Kriegsmunition befinden sich nicht selten noch gefährliche Brand- oder Sprengstoffe, die eine Gefahr für Leib und Leben bedeuten“, heißt es auch auf der Homepage des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN). Bis heute, 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde es offenkundig versäumt, die todbringende Munition, Waffen und Bomben zu bergen. Welche Gefahr diese Kampfmittel für Umwelt und Bevölkerung darstellen, dass mussten am 27. April dieses Jahres ein Vater mit seinem Sohn schmerzlich feststellen, als sich der Phosphor einer gefundenen Phosphorbrandbombe entzündete. Am 5. Mai fand ein erst zehnjähriger Junge eine englische Stabbrandbombe – er spielte mit seiner Gesundheit und seinem Leben, als er diese mit nach Hause nahm. Auch einige Medien wie Merkur und Bildzeitung berichteten von den schrecklichen Vorfällen.
„Im Erdboden oder unter Wasser verborgene Metallgegenstände bergen immer die Gefahr, sich als Munitionsreste oder Waffen zu entpuppen, auch und vor allem dort, wo keine Kampfhandlungen während der Weltkriege stattfanden“, berichten die Ämter weiter und drohen Findern von Kampfmitteln sogar mit einer Geldbuße bis zu 250.000 Euro. Vor diesem Hintergrund soll ab sofort das Graben im Boden in ganz Niedersachsen ohne amtliche Genehmigung verboten sein, berichtet das Amt für Geomanagement auf der eigenen Homepage. Aber nicht nur an Land lauert angeblich der Tod – auch für Schwimmer bestehe die Gefahr, dass sie im Wasser verletzt oder getötet werden. Daher wurde sogar das Angeln nach Schrott mit Magneten in Gewässern amtlich verboten. Schade für die vielen Touristen und Urlauber, die jetzt beim Baden an der Niedersächsischen Nordseeküste oder beim Spazieren in der Lüneburger Heide ihr Leben gefährden und sich jetzt ein neues Ziel für einen unbeschwerten Urlaub suchen müssen.
Aufgeschreckt durch diese Meldungen hat die Deutsche Sondengänger Union (DSU) einen Brandbrief mit umfangreichen Fragen an die Fraktionen im niedersächsischen Landtag geschickt. Die DSU als Schutzgemeinschaft möchte z. B. gern wissen, ob eine Übersicht über die bereits von Kampfmitteln geräumten Flächen und Gewässer in Niedersachsen existiert. Zudem empfiehlt die Sondengänger Union, mehr Mittel für die Kampfmittelräumung aufzubringen. Gelder, die für weniger relevante Bereiche wie den Denkmalschutz und die Denkmalpflege ausgegeben werden, sollten besser für den Schutz der Bevölkerung, der Touristen und deren Kinder eingesetzt werden. Wer wird die politische und rechtliche Verantwortung übernehmen, wenn das erste Kind lebensgefährlich verletzt oder sogar getötet wird?
– ex unitate vires – unity is strength – Eendracht maakt macht –
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